Modelle

A1500
A2000
A2000HD
A2500/020
A2500/030
A2500UX

Im Jahre 1987 brachte Commodore seinen ersten richtig erweiterbaren Computer heraus, den A2000. Frühe Modelle basieren auf dem Design des A1000, die meisten A2000 bauen aber auf dem Chipsatz des A500 auf. Das Modell A2000HD war mit dem SCSI-Controller A209x und einer Festplatte ausgerüstet; der A2500 besitzt zusätzlich eine installierte Turbokarte. Der A1500 war mit zwei Diskettenlaufwerken, aber ohne Festplatte ausgestattet.
Der A2500UX wurde anstelle des AmigaOS mit dem Betriebssytem AT&T Unix System V Release 4, einer Drei-Tasten-Maus und im Allgemeinen mit einem Bandlaufwerk (Streamer) sowie einer Ethernet-Karte ausgeliefert.
Die letzten A2000 wurden 1994 gefertigt, damit war es war das am längsten produzierte Amiga-Modell.

Prozessor

68000 @ 7-28 MHz
68020 @ 7-25 MHz
68030 @ 16-50 MHz
68040 @ 25-40 MHz
68060 @ 50 MHz

Der A1500 sowie die meisten A2000 besitzen auf ihrer Hauptplatine einen gesockelten 68000 @ 7.14 MHz; deren Prozessor-Steckplatz blieb leer. Frühe A2000 und alle A2500 wurden mit Prozessorkarte ausgeliefert. A2500/020 wurden mit der Turbokarte A2620 mit 68020 / 68881 @ 14 MHz ausgestattet, die A2500/030 mit einer A2630 mit 68030 / 68882 @ 25 MHz.

Speicher

max. 2 MB ChipRAM
max. 128 MB FastRAM auf Turbokarten
max. 8 MB FastRAM auf Zorro-II-Erweiterungskarten

Ein Großteil der A2000 besitzt 1 MB RAM, welches auf die Hauptplatine gelötet ist.
Frühe Modelle mit Board-Revisionen 3.x haben 512 kB ChipRAM aufgelötet und 512 kB FastRAM auf einer Prozessorkarte. Bei A2000 der Serie 4.x ist dagegen das gesamte RAM auf die Hauptplatine aufgelötet, besteht aber nach wie vor aus je 512 kB ChipRAM und FastRAM. Modelle der Serie 6.x besitzen 1 MB aufgelötetes ChipRAM. Das ChipRAM kann mit Erweiterungen anderer Hersteller auf 2 MB erweitert werden - dazu ist ein Austausch des Agnus notwendig.
24-Bit-FastRAM kann über Zorro-II-Erweiterungskarten auf bis zu 8 MB erweitert werden; 32-Bit-FastRAM erfordert eine Prozessorkarte mit 68020 oder besser.

Custom Chips

Agnus / Fat Agnus - OCS- / ECS-Display-Controller
Denise / Super Denise - OCS- / ECS-Grafik-Coprozessor
Paula - Audio- und I/O-Controller
Gary - System-Adressdekoder
Buster - DMA-Controller
Kickstart-ROMs

Der OCS- bzw. ECS-Chipsatz des A2000 ermöglicht die gleichen Bildschirmmodi wie der des A500 bzw. A500+:

OCS (A500)ECS (A500+)
LowHighLowHighSuper
PAL, non-interlaced
PAL, interlaced
NTSC, non-interlaced
NTSC, interlaced
320×256
320×512
320×200
320×400
640×256
640×512
640×200
640×400
320×256
320×512
320×200
320×400
640×256
640×512
640×200
640×400
1280×256
1280×512
1280×200
1280×400
50 Hz, 15.60 kHz
50 Hz, 15.60 kHz
60 Hz, 15.72 kHz
60 Hz, 15.72 kHz
Euro36
A2024
320×200 - 1280×400
1024×1024
73 Hz, 15.76 kHz
15 Hz, 15.72 kHz
Multiscan
Euro72
Super72
640×480 - 640×960
640×400 - 640×800
400×300 - 800×600
60 Hz, 31.44 kHz
70 Hz, 31.43 kHz
72 Hz, 24.62 kHz

A2000 mit OCS-Chipsatz unterstützen entweder PAL- oder NTSC-Bildschirmmodi, nicht beide.
Bildschirmmodi mit geringer Auflösung können mit maximal 32 Farben aus einer Palette von 4096 dargestellt werden, im EHB-Modus sind 64 und im HAM-Modus 4096 Farben gleichzeitig möglich. Bildschirmmodi mit hoher Auflösung erlauben noch 16 aus 4096 Farben. Bei super-hoher Auflösung und Productivity-Modi sind nur noch 4 Farben aus einer Palette von 64 Farben möglich. Andere Bildschirmmodi erfordern den Einsatz einer Grafikkarte.
Wenn 15-kHz-Bildschirmmodi benutzt werden, ist Stereo-Audioausgabe mit 8 Bit und 4 Kanälen bei Frequenzen von bis zu 28 kHz möglich; bei Verwendung von Bildschirmmodi mit höheren Horizontalfrequenzen sind Samplingfrequenzen max. 56 kHz möglich. Für 16-Bit-Audio ist eine Zorro-Soundkarte notwendig.
A2000 mit dem OCS-Chipsatz wurden mit Kickstart 1.2, später mit 1.3 ausgeliefert. Die Modelle mit ECS besitzen alle ein Kickstart-ROM Version 2.04. Alle Versionen können durch ein Kickstart 3.1 ersetzt werden.

Erweiterungs-Steckplätze

1× Steckplatz für Prozessor-Karten (CPU-Slot)
5× Zorro-II-Steckplatz
1× Video-Steckplatz
2× ISA-Steckplatz (AT), inaktiv
2× ISA-Steckplatz (XT), inaktiv

Die Zorro-, ISA- und Video-Steckplätze befinden sich alle auf dem Motherboard. Die beiden AT-ISA-Steckplätze liegen, im Gegensatz zu den Video- und XT-Slots, in Linie mit jeweils einem Zorro-Steckplatz.
In frühen A2000 ("Modell A") ist der interne Video-Steckplatz mit den gleichen Signalen wie der externe 23-pol. RGB-Ausgang belegt, in allen anderen Modellen ist dieser mit digitalen Video-Signalen und einigen Signalen des Parralelports erweitert.
Bei den vier ISA-Steckplätzen sind nur die Masse- und Stromversorgungs-Pins aktiviert. Um die Slots nutzen zu können, muß eine Brückenkarte ("Bridgeboard") installiert sein. Wenn eine solche Karte installiert ist, können zwei oder drei ISA-kompatible Karten eingesteckt werden, abhängig von der Position des Bridgeboards - wenn es in Steckplatz 3 installiert ist, können zwei ISA- und vier Zorro-Karten genutzt werden; bei Installation der Brückenkarte in Slot 4 sind jeweils drei ISA- sowie Zorro-Karten möglich. Inaktive ISA-Steckplätze können nur für passive Erweiterungen wie Lüfter- oder TBC-Karten genutzt werden. Die beiden XT-ISA-Slots können auf AT-Steckplätze erweitert werden, indem einfach zusätzlich 16-Bit-Erweiterungs-Slots in Linie eingelötet werden.
In A-Modellen ist nur eine interne Version des seitlichen A1000-Erweiterungssteckplatzes implementiert. Alle anderen Modelle besitzen einen 86-pol. Prozessorkarten-Steckplatz mit Coprozessor-Schnittstelle, welcher den Einsatz von Turbokarten erlaubt, ohne den 68000 entfernen zu müssen.

Für den A2000 gibt es eine Vielzahl von Erweiterungen wie Turbokarten, SCSI- oder IDE-Controller, RTG-Grafikkarten, Video-Digitizer, Ethernetkarten und viele andere.

Laufwerksschächte

2× 3.5"-Schacht, von außen zugänglich
1× 5.25"-Schacht, von außen zugänglich

Im A2000 ist ein Schacht bereits mit einem 880-kB-Diskettenlaufwerk (DD) belegt, im A1500 sind es beide Schächte, da er mit zwei Diskettenlaufwerken ausgeliefert wird.

Schnittstellen

1× serieller DB25-Stecker, RS232
1× interner serieller 26-pol. Anschluss
1× parallele DB25-Buchse, Centronics
1× Video, DB23-Stecker, analoges RGB
1× Composite-Video, schwarz-weiss
2× Maus/Joystick, DB9-Stecker
2× Stereo-Sound, Cinch-Buchse
1× Tastatur, 5-pol. DIN-Buchse
1× Diskettenlaufwerk extern, DB23-Buchse
1× Diskettenlaufwerk intern, 34-pol. Anschluss

Der Controller des Diskettenlaufwerkes unterstützt bis zu vier Geräte - jeweils zwei intern und extern angeschlossen. Diskettenlaufwerke mit doppelter (DD) und hoher Dichte (HD) werden unterstützt.
Der interne serielle Anschluß benutzt dieselbe Adresse wie der externe; er ist für interne MIDI-Schnittstellen gedacht.

Hauptplatinen-Revisionen

A2000-A: ()
Basiert auf einer Zusammenführung des Hauptplatinen-Designs des A1000 und einer Zorro-II-Platine. Der verwendete "Thin Agnus"-Chip verwaltet nur 512 kB RAM, der Video-Steckplatz ist eine interne Version des externen Video-Ports und der CPU-Slot ist nur eine nach innen verlegte Ausgabe des seitlichen A1000-Erweiterungssteckplatzes. Das A-Modell hat große Probleme mit der Zuverlässigkeit. Es gibt weder einen Buster-Chip noch einen Composite-Ausgang. Das ChipRAM befindet sich auf der Hauptplatine und FastRAM auf einer separaten Prozessorkarte.

A2000-B:
Prinzipiell ist dies ein kostenreduziertes Design, aufbauend auf dem Chipsatz des A500. Der Großteil der Kontroll-Logik wurde in einen Chip ("Buster") integriert. Der Video-Steckplatz wurde um einige Signale ergänzt, der CPU-Slot besitzt nun eine Coprozessor-Schnittstelle und ein Composite-Videoausgang ist vorhanden. Die kompletten 1 MB RAM befinden sich nun auf der Hauptplatine.

Revision 3.9
Vorproduktion von A2000-B, gedacht für Vorführzwecke
evtl. Probleme mit Prozessorkarten, weil keine zusätzliche Pufferung der Signale für den CPU-Steckplatz erfolgt
Revision 4.0
zusätzliche Pufferung der Agnus-Signale zwischen Erweiterungssteckplätzen und CPU-Slot
Rev 4.1
Korrektur eines fehlenden Signals am Video-Steckplatz - keine Platine mit der Revision 4.0 erschien wegen dieses Fehlers jemals auf dem Markt
Rev 4.2
einige unnötige Filter-Kondensatoren wurden entfernt, damit HITEK-Keyboards korrekt (ohne "Zeichenverlust") funktionieren
Rev 4.3
neuer Gary-Chip von CSG in MOS-Version inkl. zusätzlicher Pull-Up-Widerstände, ersetzt den von Toshiba produzierten Chip
Rev 4.4
Änderungen bei der Filterung einer rauschenden Leitung, Kostenreduzierung
Rev 4.5 ()
Lösung eines Problems mit dem DMA des Erweiterungsbusses
benutzt Kickstart 1.3
Revision 5.0
Änderung des RAM-Typs auf der Hauptplatine von 256k×1- auf 256k×4-Chips
Revision 6.0
einige Änderungen am Layout und FCC
Rev 6.1
Korrektur des Rauschens an der Uhr
zusätzlicher Reset-IC
benutzt Agnus 8372
Rev 6.2 ()
Korrektur des Rauschens auf dem Erweiterungsbus, verursacht durch eine neue Charge des 68000
Änderung der Platine, damit bestimmte Erweiterungskarten zusammen mit 256k×4-DRAMs und Agnus 8372 funktionieren
Rev 6.5
besitzt Kickstart-ROMs 2.04 und den ECS-Chipsatz: Fat Agnus, Super Denise

Netzteil

Ausgangsleistung: 220 W
2× 4-pol. Standard-Anschluss
2× 4-pol. Mini-Anschluss für Diskettenlaufwerke