Im September 1993 erschien der letzte Amiga von Commodore und die erste 32-Bit-Spielkonsole, das CD32. Es basiert auf dem AGA-Chipsatz des A1200 und bietet ein CD-ROM-Laufwerk sowie weitere Features.

Prozessor

68020 @ 14 MHz
68030 @ 25-50 MHz

Alle CD32s besitzen einen 68EC020 @ 14.28 MHz, welcher auf die Hauptplatine gelötet ist. Die Erweiterung des Prozessors erfordert eine Turbokarte, welche in den seitlichen Erweiterungs-Steckplatz installiert wird.

Speicher

2 MB ChipRAM
max. 64 MB FastRAM auf Turbokarten
1 kB FlashROM

Das CD32 besitzt 2 MB ChipRAM (70ns), welches auf die Hauptplatine gelötet und nicht erweiterbar ist.
Obwohl das CD32 eine 32-Bit-Konsole ist, besitzt der 68EC020 neben dem 32-Bit-Datenbus nur einen 24-Bit-Adressbus (mit 16 MB Adressraum). Dies ermöglicht FastRAM-Erweiterungen mit insgesamt max. 8 MB, welche an den Erweiterungs-Steckplatz angeschlossen werden. Die Installation einer Turbokarte beseitigt diese Beschränkung.
Das FlashROM mit 1 kB ist für Spielstände gedacht.

Custom-Chips

Alice - AGA-Display-Controller
Lisa - AGA-Grafik-Coprozessor
Paula - Audio- und I/O-Controller
Akiko - System-Adressdekoder, CD-ROM-Controller, Beschleunigung der Umwandlung 'chunky to planar'

Obwohl das CD32 denselben AGA-Chipsatz wie der A1200 besitzt, fehlt am Basismodell die Möglichkeit, die verdoppelten Productivity-Modi auszugeben. Die verfügbaren Auflösungen reduzieren sich deshalb auf:

PAL
NTSC
320×256 - 1280×512
320×200 - 1280×400
50 Hz, 15.60 kHz
60 Hz, 15.72 kHz

Alle Bildschirmmodi bieten max. 256 Farben aus einer 24-Bit-Palette, oder 262144 im HAM8-Modus.
Umwandlung der Pixel von chunky nach planar wird über den Akiko-Chip hardware-beschleunigt.
Audio wird mit 8 Bit in 4 Kanälen mit Frequenzen bis 28 kHz ausgegeben.
Alle CD32 wurden mit Kickstart 3.1 ausgeliefert.

Erweiterungs-Steckplätze

1× Erweiterungs-Slot

Der 182-pol. Erweiterungssteckplatz ermöglicht die Installation von Turbokarten, eines FMV-Moduls oder anderer Systemerweiterungen.

Das CD32 wurde nicht auf Erweiterbarkeit hin entwickelt, deshalb gibt es nur eine kleine Anzahl von Erweiterungen.

CD-ROM-Laufwerk

Das CD32 bietet ein DoubleSpeed-Laufwerk (330 kB/s), welches als Top-Loader ausgeführt ist. Unterstützte CD-Formate sind ISO-9660 CD-ROM, Audio CD sowie CD+G.
Bei installiertem FMV-Modul können Video-CDs und CDs mit CD-i Digital Video abgespielt werden.

Schnittstellen

2× Maus/Joystick, DB9-Stecker
1× Aux, 6-pol. Mini-DIN-Buchse
2× Stereo-Sound, Cinch-Buchse
1× Stereo-Kopfhörer, 3.5mm-Klinkenbuchse
1× Composite-Video, Cinch-Buchse
1× RF-moduliertes Video, Cinch-Buchse
1× CD-ROM-Anschluss
amerikanische / europäische Version
1× S-VHS, 4-pol. Mini-DIN
französische Version
1× Scart, 8-pol. Mini-DIN

Für normale Amiga-Schnittstellen wie RGB, seriell, parallel, Floppy oder IDE muss eine entsprechende Systemerweiterung an den 182-pol. Anschluss installiert werden.

Hauptplatinen-Revisionen

Revision 3 ()
verschiedene Versionen für USA / Europa
4-pol. S-VHS-Anschluss
Revision 4.1 ()
Version für Frankreich
8-pol. S-VHS-Anschluss
kein RF-Modulator

Andere Komponenten

LEDs für Power und CD-Aktivität
Joypad mit 11 Buttons