Modelle

A4000/040
A4000/030

Im September 1992 brachte Commodore den Nachfolger des A3000 auf Basis des neuen AGA-Chipsatzes heraus. Die ersten Modelle waren nur mit 040-Prozessoren bestückt, erst später - um die Lücke zwischen A1200 und A4000/040 zu füllen - wurden auch 68030 verwendet. Abgesehen von der benutzten Prozessorkarte sind die beiden Modelle identisch.

Prozessor

68030 @ 25-50 MHz
68040 @ 25-40 MHz
68060 @ 50 MHz
PowerPC 604e @ 150-233 MHz

Bei den meisten A4000 befindet sich der Prozessor auf einer austauschbaren Prozessorkarte. Der A4000/040 wurde mit einer A3640 ausgeliefert, auf der sich ein 68040 oder 68LC040 @ 25MHz befand. Der A4000/030 war dagegen mit einer A3630 ausgestattet, welche einen 68EC030 @ 25MHz sowie einen Sockel für eine optionale FPU 68881 / 68882 bot. Bei einigen späteren A4000/030 war der Prozessor direkt auf die Hauptplatine gelötet, deren CPU-Slot blieb frei.

Speicher

maximal 2 MB ChipRAM
maximal 16 MB FastRAM auf der Hauptplatine
maximal 128 MB FastRAM auf Turbokarten
maximal 1 GB FastRAM auf Zorro-III-Erweiterungskarten

Die meisten A4000 haben fünf 72-pol. SIMM-Sockel auf deren Hauptplatine - einer für ChipRAM, die anderen vier für FastRAM. Die Sockel nehmen Standard-PageMode-SIMMs mit 32 oder 36 Bit auf. Die vier Parity-Bits der 36-Bit-Module werden ignoriert, somit verhalten sich diese wie normale 32-Bit-SIMMs. EDO-RAM wird von Ramsey, dem RAM-Controller auf der Hauptplatine, nicht unterstützt, einige Turbokarten akzeptieren dennoch diesen RAM-Typ und manche profitieren sogar von seinen Vorteilen.
Der ChipRAM-Sockel muß mit einem 1- oder 2-MB-SIMM bestückt werden. Die vier FastRAM-Sockel nehmen Module mit einer Kapazität von 1, 4 oder 8 MB bis maximal 16 MB auf. SIMMs verschiedener Größen dürfen nicht verwendet werden, 8-MB-Module müssen in Sockel 1 und 3 plaziert werden.
Spätere Modelle haben nur die vier FastRAM-Sockel, weil 2 MB ChipRAM mit 70 ns auf die Hauptplatine gelötet wurde und der fünfte Sockel damit eingespart werden konnte.
Die Zugriffszeit des FastRAMs auf der Hauptplatine kann durch Software auf 60 oder 80 ns eingestellt werden.

Custom-Chips

Alice - AGA-Display-Controller
Lisa - AGA-Grafik-Coprozessor
Paula - Audio- und I/O-Controller
Fat Gary - System-Adressdekoder
Super Buster - DMA-Controller
Ramsey - RAM-Controller
Bridgette - komplexer Puffer
Kickstart-ROMs

unterstützte Bildschirmmodi
PAL
NTSC
Euro36
A2024
320×256 - 1280×512
320×200 - 1280×400
320×200 - 1280×400
1024×1024
50 Hz, 15.60 kHz
60 Hz, 15.72 kHz
73 Hz, 15.76 kHz
15 Hz, 15.72 kHz
DblPAL
DblNTSC
Multiscan
Euro72
Super72
320×512 - 640×1024
320×400 - 640×800
640×480 - 640×960
640×400 - 640×800
400×300 - 800×600
50 Hz, 29.45 kHz
59 Hz, 29.20 kHz
60 Hz, 31.44 kHz
70 Hz, 31.43 kHz
72 Hz, 24.62 kHz
unterstützte Farbpaletten
256 von 16 Millionen, 262144 (HAM8)

Alle Bildschirmodi können mit 256 Farben (normal) oder 262144 (HAM8-Modus) aus einer 24-Bit-Palette dargestellt werden. Im Gegensatz zum A3000 besitzt der A4000 keinen zusätzlichen Scandoubler bzw. Flicker-Fixer, deshalb werden 30kHz-Modi direkt vom Grafik-Coprozessor Lisa erzeugt. Andere Bildschirmmodi erfordern den Einsatz einer Grafikkarte.
In den meisten A4000 sind Alice und Lisa gesockelt, um eine einfache Aufrüstung auf den nie erschienenen AAA-Chipsatz zu ermöglichen.
Wenn 15-kHz-Bildschirmmodi benutzt werden, ist Stereo-Audioausgabe mit 8 Bit und 4 Kanälen bei Frequenzen von bis zu 28 kHz möglich; bei Verwendung von Bildschirmmodi mit höheren Horizontalfrequenzen sind Samplingfrequenzen von bis zu 56 kHz möglich. Für 16-Bit-Audio ist eine Zorro-Soundkarte notwendig.
Alle A4000 wurden mit Kickstart 3.0 ausgeliefert, welches durch Version 3.1 ersetzt werden kann. Die Zugriffszeit auf das ROM kann per Jumper auf 160 oder 200 ns eingestellt werden.
Ein Großteil der A4000 wurde mit Super Buster Revision 9 ausgeliefert. Es stellte sich heraus, daß dieser Probleme mit Zorro-III-Karten hat, die DMA benutzen. Er kann durch einen Super Buster Rev. 11 ersetzt werden, obgleich frühe Modelle einen aufgelöteten Buster-Chip haben. Spätere Modelle wurden bereits mit Buster Rev. 11 ausgeliefert.

Erweiterungs-Steckplätze

1× Steckplatz für Prozessorkarten (CPU-Slot)
4× Zorro-III-Steckplatz
1× Video-Steckplatz, erweitert
3× ISA-Steckplatz, inaktiv

Die Steckplätze für Zorro, ISA und Video befinden sich alle auf einer vertikal montierten Tochterplatine ('daughterboard'). Jeder ISA- und Video-Steckplatz befindet sich in Linie mit jeweils einem Zorro-III-Steckplatz.
Der Video-Steckplatz wurde um 18 Pins zur Unterstützung der 24-Bit-Palette des AGA-Chipsatzes erweitert. Die zusätzlichen Pins sind in früheren Amiga-Modellen nicht zu finden.
Bei den drei ISA-Steckplätzen sind nur die Masse- und Stromversorgungs-Pins aktiviert. Damit der A4000 auf die Slots zugreifen kann, muß eine Brückenkarte ("Bridgeboard") installiert sein. Wenn eine solche Karte installiert ist, können zwei ISA-AT-kompatible Karten in den verbleibenden Steckplätzen genutzt werden. In inaktiven ISA-Steckplätzen ist die Nutzung von passiven Erweiterungen wie Lüfter- oder TBC-Karten möglich.
Der 200-pol. CPU-Slot ist der gleiche wie der des A3000(T). Speziell für den A3000 hergestellte Prozessorkarten passen jedoch nicht, da die Tochterplatine des A4000 im Weg ist.

Für den A4000 existieren viele Erweiterungen wie Turbokarten, SCSI-Controller, RTG-Grafikkarten, Video-Digitizer, Ethernetkarten und viele andere.

Laufwerksschächte

2× 3.5"-Frontschacht
1× 5.25"-Frontschacht
2× hinterer 5.25"-Schacht

Ein HD-Diskettenlaufwerk mit 1.76 MB Kapazität belegt einen der 3.5"-Frontschächte, eine IDE-Festplatte einen der hinteren 5.25"-Schächte.
Die Tiefe des 5.25"-Laufwerksschachtes (Front-Schacht) ist durch das Netzteil begrenzt, deswegen passen längere Laufwerke wie CD-Brenner oder einige CD-ROM-Laufwerke nicht hinein.

Schnittstellen

1× seriell, DB25-Stecker, RS232
1× parallel, DB25-Buchse, Centronics
1× Video, DB23-Stecker, analoges RGB
2× Maus/Joystick, DB9-Stecker
2× Stereo-Sound, Cinch-Buchse
1× Tastatur, 6-pol. Mini-DIN-Buchse
1× Diskettenlaufwerk extern, DB23-Buchse
1× Diskettenlaufwerk intern, 34-pol. Anschluss
1× internes AT-IDE, 40-pol. Anschluss
1× interner Audio-Eingang, 3-pol. Anschluss

Der eingebaute IDE-Controller unterstützt bis zu zwei gleichzeitig angeschlossene Geräte. Im Gegensatz zum A1200 besitzt der A4000 einen gepufferten IDE-Port. Nur PIO-Modus 0 wird unterstützt.
Der Controller des Diskettenlaufwerkes unterstützt bis zu vier Geräte - jeweils zwei intern und extern angeschlossen. Diskettenlaufwerke mit doppelter (DD) und hoher Dichte (HD) werden unterstützt.
Der interne Audio-Anschluß ermöglicht die Sound-Ausgabe eines weiteren Geräts (z.B. CD-ROM, Soundkarte) über den normalen Audioausgang des Amigas.

Hauptplatinen-Revisionen

Revision 1
SIMM-Steckplatz für ChipRAM
Alice und Lisa sind gesockelt
Fat Buster 7 und Ramsey 4 sind auf die Hauptplatine gelötet
wiederaufladbare NiCad-Batterie
Revision 2
A4000/030 mit 68EC030 auf A3630
A4000/040 mit 68040 auf A3640 v3.0
Super Buster 9 und Ramsey 7 sind auf die Hauptplatine gelötet
Revision B (Photo)
Alice und Lisa sind auf die Hauptplatine gelötet
aufgelöteter Super Buster 9
Revision C
-
Revision D
-
Revision D - 'kostenreduziert' (Photo)
A4000/030
  • 68EC030 ist auf die Hauptplatine gelötet
  • PLCC-Sockel auf der Hauptplatine für einen 68881 oder 68882
  • zwei Oszillatoren: 28 Mhz und 50 MHz, der Sockel für den FPU-Oszillator wurde nicht bestückt
A4000/040 mit 68LC040 auf A3640 v3.1
  • der Platz für 68030 und FPU blieb leer
  • nur der 28-Mhz-Oszillator wurde installiert, der 50-MHz-Takt wurde vom A3640 generiert
  • kein Sockel für 50-MHz-Oszillator vorhanden, der bei Installation einer asynchronen Turbokarte an Stelle der A3640 benötigt würde
Chip RAM ist auf die Hauptplatine gelötet
Super Buster 11, gesockelt
nicht-wiederaufladbare Lithium-Batterie
Anschluss für Ersatz-Batterie

Netzteil

150 W Ausgangsleistung
1× Kaltgeräteanschluß für Monitor
4× 4-pol. Standard-Anschluß
2× 4-pol. Mini-Anschluß für Diskettenlaufwerke